Leiharbeit in Europa: zwischen Flexibilität und Sicherheit
Aufgrund gewerkschaftlicher Kampagnen, aber auch infolge des Handlungsdrucks durch die EU-Leiharbeitsrichtlinie und ihres Equal-Pay-Grundsatzes sind Probleme wie Einkommensungerechtigkeit und mangelnde Beschäftigungssicherheit in der Leiharbeit wieder in den Fokus beschäftigungs- und verteilungspolitischer Debatten gerückt.
Ausgehend von Erfahrungen in anderen europäischen Ländern untersucht der Beitrag, inwieweit es dort besser als in Deutschland gelungen ist, Leiharbeit stärker zu regulieren. Dabei zeigt sich, dass es in anderen EU-Ländern tarifpolitische Regelungen gibt, die erfolgreich darauf zielen, durch die Förderung von Weiterbildung Leiharbeitsbeschäftigte in den Arbeitsmarkt zu integrieren und Nachteile in der sozialen Sicherung zumindest abzumildern. Vor diesem Hintergrund kommen die Autor*innen zu dem Schluss, dass Deutschland in Sachen Einkommensungerechtigkeit bei der Leiharbeit auf ein verlorenes Jahrzehnt zurückblickt und dass die Sozialpartner ihre Gestaltungsfunktion noch zu wenig wahrgenommen haben.
Eckhard Voß/Katrin Vitols: Leiharbeit in Europa: zwischen Flexibilität und Sicherheit. WSI-Mitteilungen 8/2013, Seiten 580 – 587.
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