Soziale Bedingungen in der Logistik in Europa
Die Situation für Arbeitnehmer*innen im Straßengüterverkehr ist in Europa vielfach sehr problematisch. Es herrscht ein unerbittlicher Wettbewerb um Aufträge. Leidtragende sind die Beschäftigten, die mit zunehmend prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert sind. Die europäische Entsenderichtlinie wird oft missbraucht, um noch billigere Arbeitskräfte einzusetzen. Über Briefkastenfirmen in anderen Ländern versuchen Unternehmen die Sozial- und Qualitätsstandards der Länder zu umgehen, in denen die Dienstleistung erbracht wird.
Die Studie „Soziale Bedingungen in der Logistik in Europa“ wurde mit Gewerkschaften aus Dänemark und Belgien, der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der EVA-Akademie erstellt und analysiert die Beschäftigungs- und Tarifbedingungen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen und Tschechien.
Grundlage der Studie sind eine umfangreicher Datenerhebung mit Fragebögen an Unternehmer*innen, Betriebsräte und Gewerkschafter*innen sowie Workshops und Interviews mit Expert*innen.
Die Studie zeigt, dass Umfang und Wirksamkeit von rechtlichen Verbesserungen im hochmobilen Sektor des internationalen Straßengüterverkehrs begrenzt bleiben, solange die Lohn und Einkommensunterschiede zwischen den Ländern der Fahrer so hoch sind.
Voss, Eckhard/Vitols, Katrin (2019): Soziale Bedingungen in der Logistik in Europa: Schwerpunkt Güterkraftverkehr, Berlin 2019
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Eckhard Voß
M.A. rer. pol.
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