
ZEITREICH
Wie müssen Arbeitszeitmodelle gestaltet sein, um sowohl den Bedarf von Betrieben als auch die Bedürfnisse von Beschäftigten zu berücksichtigen? Welche Zielkonflikte entstehen dabei auch auf anderen betrieblichen Ebenen?
Diese und andere Fragen stehen im Fokus des Projektes „ZEITREICH – Zielkonflikte in der betrieblichen Arbeitszeitpolitik lösen. Innovative Arbeitszeitmodelle für KMU in der Metall- und Elektroindustrie, im Einzelhandel, in der Chemieindustrie sowie in der öffentlichen Verwaltung“.
Der erste Projektteil fand von Juli 2016 bis Juni 2019 statt. 13 Betriebe und Verwaltungen wurden bei der Entwicklung von innovativen Arbeitszeitkonzepten unterstützt. Die Projektergebnisse wurden aufbereitet und in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht. Entstanden sind ein Leitfaden für Personalverantwortliche, ein Leitfaden für Betriebs- und Personalräte, ein Trainingskonzept und andere Handlungshilfen, die auf der ZEITREICH-Website allen Interessierten zur Verfügung stehen.
Der Projektteil hat auch gezeigt, dass die teilnehmenden Betriebe und Verwaltungen nicht nur rein zeitpolitische Themen bewegen. Zielkonflikte spielen sich vielmehr in der Regel auf mehreren Ebenen ab und betreffen weit über den Rahmen der Arbeitszeitgestaltung hinaus die gesamte Arbeitsorganisation.
Im zweiten Projektteil werden deshalb unter dem Namen ZEITREICH@orga bis Ende 2020 vier weitere Modellbetriebe dabei unterstützt, nicht nur ihre Arbeitszeitpolitik zu optimieren, sondern ihre gesamte Arbeitsorganisation zukunftsfähig zu machen.
In dieser Projektphase stehen vor allem folgende Konfliktthemen im Vordergrund:
- Old Work vs. New Work: Inwieweit lassen sich Konzepte des New Work auf den gesamten Betrieb übertragen?
- Agile vs. flexible Arbeitsformen: Wie können Reibungspunkte zwischen agilen und weniger agilen Teams vermieden werden?
- Mobile vs. stationäre Arbeit: Welche Voraussetzungen begünstigen mobile Arbeit?
Neben Beratung und konzeptioneller Unterstützung findet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander statt. Im Rahmen einer Transferveranstaltung hat die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit zu branchenübergreifenden Einblicken.
ZEITREICH wird vom Institut für Beschäftigung und Employability IBE der Hochschule Ludwigshafen, dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. und wmp consult – Wilke Maack GmbH in Kooperation mit Dr. Hartmut Seifert, Senior Research Fellow am WSI der Hans Böckler Stiftung, durchgeführt.
Kontakt
Stefan Stracke
Dr. rer. pol.